Fuer die Dame



Sie ritt auf einem Rappen
den stillen Strand entlang.
Das Zwielicht trieb die Geister
hinab den Dünenhang.

An einer Sandburg scheute
das Pferd in seinem Lauf.
Sie nahm es als ein Zeichen
und schlug ihr Lager auf.

Ihr Blick hing traurig über
den Wellen und dem Sand.
Die Burg zerfloss im Wasser,
bis dass sie ganz verschwand.

Ein Wind fuhr in das Feuer,
die Flamme brannte hell.
In ihrem Scheine strahlte
ein riesiger Spinell.

Die edle Dame drückte
den Schmuckstein an ihr Herz,
und als er warm dort pochte,
vergass sie ihren Schmerz.


Copyright: B. Lampe, 1998

e-mail: Lampe.Bodo@web.de