Garten des Bösen



Teichanlagen empfangen dich,
das Gezische ploetzlich anspringender Springbrunnen
laesst dich zusammenfahren.
Unter den lieblichen Arkaden
haben sie Leichenkeller eingerichtet.
Die Pavillons auf den Huegeln
sind Mausoleen.
Am Wegrand liegt totes Getier.
Ein schwarzer Schwan fliegt auf.
Von vernichteten Leibern
traeumen die Buecherverbrenner.
Der japanische Garten liegt in stiller Friedlichkeit
dahinter reckt sich die Skyline der Megastadt.
Die Laterne hat jener Architekt gesponsort,
welcher sonst Gruenderzeitvillen aufpoliert.
Gras so gruen, darunter Faeulnis.
Steinig ist es ueberall.
Und wieder die Stahlflieger am blauen Himmel.
Straeucher wie Pforten zum Glueck.
Dabei verbergen sie nur die Anstalt.
Gras so ueppig in Deutschland,
Jugend sitzt muede wartend davor.
Ein Forscher, seine Apparatur in der Linken,
sucht mit der Rechten ein Geldstueck.
Ein junges Ehepaar findet den Weg hinaus nicht,
hinter Platanen und Palmen nur Steine, nur Steine.


Copyright: B. Lampe, 1998

e-mail: Lampe.Bodo@web.de